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15.03.2020
IN SCHLECHTEN ZEITEN DAS BESTE MACHEN
Wieder einmal geht es an die Digitalisierung von Filmmaterial aus prädigitalen Zeiten. Im Archiv befinden sich ca. 25.000 Kleinbild-
Befriedigend ist die Feststellung, wie sich Themen, Herangehensweisen und meine Bildsprache im Laufe von 30 Jahren Fotografie verändert und entwickelt haben. Einiges würde ich heute nicht mehr so umsetzen, vieles sieht noch heute überzeugend aus. Was ich bedaure, ist der nahezu gänzliche Verlust des haptischen Bildes, des echten fotografischen Abzugs. Eine noch so hochauflösende Monitordarstellung von Bilddateien erreicht einfach nicht die Brillanz und Wahrnehmungsqualität einer hochwertigen Vergrösserung auf bspw. Barytpapier.
Eine kleine Auswahl aus den späten 80er-
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NEGATIV
POSITIV
CORONA I
26.04.2020
SPORT IM STUDIO
Das sind die besten Jobs: internationales Unternehmen im Bereich Investitionsgüter, für das ich seit Jahren arbeite, benötigt die Visualisierung des Slogans für das Jahresmeeting. Ich werde hinsichtlich Liefertermin, Verwendungsoptionen und Realisierbarkeit gebrieft. Anschliessend beginnt die Kopfarbeit, das Hirnstürmen und die skizzenhafte Visualisierung.
Nach der Aufstellung der benötigten Requisiten, Modelle etc. und dem obligatorischen Besuch im Baumarkt wird gezimmert und gebaut, gesprungen, geflucht und Probeschüsse gemacht. Immer dabei: Charlie.
Der zweite Bildvorschlag überzeugt den Kunden. Durch die sorgfältige Vorbereitung beschränkt sich die Postproduktion auf geringfügige Retuschearbeiten, Standardoptimierungen und die Wahl verschiedener Bildausschnitte. Ein typisches Beispiel für die erfolgreiche Visualisierung eines Slogans nach Kundenvorgabe, ohne dass dieser auf die sich stets wiederholende Bildsprache von Agenturbilder zurückgreifen muss. Das diesjährige Motto des Kunden lautet übrigens: jump the fence.
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DIE BESTEN
JOBS
WORK
02.05.2020
BARK
Bark, die Erstausgabe unseres neuen Hundemagazins ist pünktlich zum Wonnemonat Mai erschienen.
40 Seiten prall gefüllt mit Fotografien, Infos und Reportagen, die keinen interessieren. Ein Blick in die kostenlose Online-
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AUF DEN
HUND
GEKOMMEN
EDITORIAL
22.06.2020
FOTOGRAFISCHER ALLTAG
Electronic Partner EP aktualisiert und personalisiert seinen Aussenauftritt mit dem Ziel, lokale Betriebe nach dem Lockdown in die Wahrnehmung seiner Kunden zurückzuführen.
Der lokale Geschäftsführer ruft an, wir machen einen Termin, besprechen die gewünschte Bildsprache des Unternehmens und legen sofort los mit dem Shooting. Um den Grafikern die Arbeit zu erleichtern, schiessen wir gleich Freisteller. Job erledigt. Danke für den Auftrag.
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WERBUNG
WORK
19.07.2020
HIDDEN NUDES
Nach der pandemiebedingten Unterbrechung nehmen wir die Arbeit an unserem Langzeitprojekt Hidden Nudes, an dem seit einem Jahr gearbeitet wird, wieder auf.
In Anspielung auf die vorwiegend durch Social-
Die Serie wird fortgesetzt.
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FINE ART
WORK
10.08.2020
LEAVE NO ONE BEHIND
Zum vormaligen Ausnahme-
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CORONA DIARY
CORONA II
10.09.2020
SCHWARZ I WEISS I WALD
Auch die positiven Auswirkungen der Pandemie sollten erwähnt sein: mit gut gelagerten 135er Filmen aus der prädigitalen Ära, dem hervorragenden Nikkor 50mm/f1.4, das mittlerweise über 40 Jahre auf dem Buckel hat und einer frisch erworbenen FA in sehr gutem Zustand, greife ich zurück auf meine fotografische Sozialisation und ziehe los.
Hierbei geht es nicht um Vintage-
Am Nachmittag geht’s an die nahegelegene Wutach. Bedeckter Himmel und nasser Boden. Ein SW-
Alleine die Geräusche des hochklappenden Spiegels und des Auslösers erzeugen Flashbacks der besonderen Art und ich ertappe mich mehrfach dabei, den Weitertransport des Films und das damit verbundene Spannen des Verschlusses zu vergessen.
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KEINE PIXEL
TECHNIK
21.10.2020
DIE GROSSE SCHWARZE
Für einen Artikel über nichtdigitale Profikameras müssen Aufnahmen gemacht werden. Da es sich dieses Mal um die Mamiya RB67 handelt und ich selbst im Besitz dieses Biestes bin, habe ich genügend Zeit und Muse, mir diese im Studio vorzuknöpfen. Durch hartes Licht und markant gesetzte Akzente, sowie die Eigenfarben des Motivs erscheinen die Aufnahmen zunächst als Schwarz-
Mit dieser Kamera wurde übrigens die Mehrfachbelichtung der Hand, die den Not-
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MAMA MIA
WORK
02.11.2020
IKONOKLASMUS
Ein lesenswerter Artikel zum Thema Ikonoklasmus am Beispiel der Wiederauflage eines Bildbandes des Fotografen Gian Butterini von 1969 war in der Oktober-
Zum Online-
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BILDERSTURM
THEMA
20.12.2020
GRUSS & DANK
Die Gestaltung der diesjährigen Gruß-
Nach kurzer Suche in den Requisitenkisten wird das Thema im Studio umgesetzt und anschliessend grafisch und sprachlich zu einer Faltkarte für den Druck aufgearbeitet. Drucklegung und Versand erfolgen dank zuverlässiger Lieferanten innerhalb weniger Tage, so dass die Karten pünktlich zum 20.12. bei allen Adressaten im In-
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TROTZDEM
CORONA III
11.01.2021
CHARLIE -
Die durchweg positiven Rückmeldungen zur Erstausgabe von BARK haben zur Arbeit an der zweiten Ausgabe animiert. Mit Charlie, lebender Animationshilfe, tonnenweise Hundekekse und einem ordentlichen Weitwinkel geht’s im Studio an die Arbeit. Der Hund übertrifft, wie immer, alle Erwartungen und wir bekommen äusserst überzeugende Ergebnisse.
Mehr davon nach der Drucklegung.
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HUNDELEBEN
EDITORIAL
BERUFSFOTOGRAFIE VOR 15 JAHREN
Aus den Tiefen des Datenarchivs aufgetaucht: Die Standortbestimmung von Berufsfotografen aus dem Jahr 2006 in Form einer Abschlussarbeit zweier Hochschulabsolventen.
Kollegen und ich aus dem Südwesten Deutschlands wurden zum Status Quo der Berufsfotografie interviewt. Schon damals war der Einblick in die Arbeit und Herangehensweise der Kollegen interessant,-
Unbedingt lesenswert. Schon alleine, um einen tatsächlichen Einblick in die immer noch klischeebehaftete Arbeit von Profis zu erhalten. Vielen Dank an die damaligen Absolventen und Autoren Benjamin Blankenburg und Stefan Herzet.
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KEINE KNIPSER
PROFESSION
03.02.2021
DAS FREIBURGER MÜNSTER VOR 30 JAHREN
Aus aktuellem Anlass beschäftige ich mich seit Anfang Februar zum zweiten Mal in meinem beruflichen Schaffen mit dem Freiburger Münster. Im Jahr 1991 war ich über einen Zeitraum von 10 Monaten unentwegt in, auf und um dieses prachtvolle Bauwerk mit zwei der legendären F3 zu Gange, was zu einem noch heute existierenden Bildarchiv von über 6000 Dias führte. Hieraus entstand das erste Münsterplakat Freiburgs und eine über die Grenzen Freiburgs hinaus gebuchte audiovisuelle Show, die mir den Ruf des Münsterfotografen einbrachten.
Natürlich war ich bereits damals auf die Unterstützung der Münsterbauhütte und des damaligen Turmwarts angewiesen, um zu den sonst nicht zugänglichen Bereichen zu gelangen, dennoch ist es heute deutlich schwieriger, an den Großteil der nicht augenfälligen Motive zu kommen: das Hauptportal ist nur noch von innen zugänglich, viele Bereiche sind coronabedingt gesperrt, die Nordseite ist zu großen Teilen eingerüstet und die vielerorts angebrachten Vogelschutzgitter machen einen ungehinderten Blick auf viele Details gar nicht mehr möglich.
Am Bild des Nasentrompeters im Hauptportal wird das besonders deutlich: die linke Aufnahme aus dem Jahr 1991 lässt sich so heute gar nicht mehr machen. Drähte und Schutzgitter sind hier einfach im Weg, wie die rechte Aufnahme von gestern zeigt. Ausserdem fast legendär: die vom Schloßberg aus gemachten Halbtotalen des Münsters sind komplett gerüstfrei.
Für die Tech-
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NASEN
TROMPETER
WORK
10.03.2021
WAS VOM LEBEN BLEIBT
wenn dieses ein Ende hat, ist Hülle, Schale und Form.
Der französische Begriff nature morte beschreibt meine derzeitige Arbeit sicher besser als die Begriffe Stillleben oder Still Life. Seit Anfang Februar beschäftigt mich dieses Thema, welches ich mittels Fundstücken und Requisiten aus meinem Fundus im Studio visualisiere.
Zum Einsatz kommen eine MF-
Sollte die Serie je einen Abschluss finden, folgen weitere Arbeiten.
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MEMENTO MORI
WORK
18.04.2021
KITSCH AS KITSCH CAN
Die beeindruckende Schaufenstergestaltung einer ortsansässigen Coiffeuse hat mich zu eigenen Arbeiten der faszinierenden Thematik von Schaufensterfiguren zurückgeführt. Schon seit Jahren sind diese immer wiederkehrender Teil meiner konzeptionellen Arbeit. Ihre unterschiedlichen Arten und die Vielfalt ihrer Einsetzbarkeit machen sie fortwährend zu einer Quelle der Inspiration.
Vielen Dank an Eveline Agenton für ihre Genehmigung, die von ihr gestaltete Schaufensterdekoration im Studio ablichten zu dürfen.
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MANNEQUIN
FREESTYLE
05.05.2021
GUTER WEIN / GUTE ARBEIT
Ein ortsansässiger Weinbaubetrieb und langjähriger Kunde benötigt Aufnahmen für die Lancierung seines neuen Weins.
Es gibt eine klare Terminvorgabe und den Auftrag, neben Produktaufnahmen für Webshop, Datenblatt etc., eine Werbeaufnahme zu erstellen, die Idee und Charakter des Weins unmissverständlich transportieren. Mit Anlieferung der Musterflaschen werde ich über Entstehungsgeschichte und Daten des neuen Produktes informiert und gebeten, mir selbst ein Bild zu machen, was ich mir nicht zweimal sagen lasse.
Auch hier gilt: zuerst die Pflicht, danach die Kür. Die Produktaufnahmen sind Dank fotografischer Routine und genauer Kenntnis des gewünschten Stils des Kunden zügig realisiert. Die Hochwertigkeit des Produkts und die gewünschte Authentizität verlangen nach echten Fotografien mit sichtbaren Texturen. Mock-
Die Kür erfordert ungleich höheren Aufwand: Hirnstürmen und die Fähigkeit, sowie die Geduld, die erreichte Idee erfolgreich zu visualisieren. Da ich, trotz meiner dilettantischen oenologischen Kenntnisse den neuen Wein für einen Kandidaten zu einem zukünftigen Klassiker halte, bediene ich mich hier eines Abgusses des sterbenden Sklavens von Michelangelo, zumal dessen ikonografische Bedeutung deutliche Parallelen zur Namens-
Um die digitale Postproduktion überschaubar zu halten, müssen Lichtführung, die gewünschte Tiefenschärfe, sowie das ganze Setup äusserst präzise eingerichtet werden, um zum gewünschten Ergebnis zu gelangen. Genau das ist der Beruf des Fotografen, wie ich ihn verstehe. Das Ergebnis überzeugt. Zunächst mich und dann den Kunden. Guter Wein, gute Arbeit. Danke für diesen Auftrag.
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KLASSIKER
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22.05.2021
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